Teppichlexikon: M-O

Mahal-Teppiche, aus dem westl. Teil des Zentraliran (Sarugh-Gebiet). Die Teppiche haben verschiedene Muster mit einem Medaillon in der Mitte und einem deutlichen Rahmen, was auf den Einfluss der britischen Kolonialherrschaft im 19. Jahrhundert zurückzuführen ist. Mahal-Teppiche sind sehr verschleißfest.

Mahalat, anderer Name für Mahal-Teppiche.

Malayer-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus der Stadt Malayer im nordwestl. Iran. Die hübschen Teppiche haben häufig ein geometrisches Medaillon sowie Heratimuster. Sie ähneln teilweise den Sarugh-Teppichen.
→ Lesen Sie mehr über persische Teppiche!

Mamelucken-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Ägypten. Sie entstanden in Kairo unter der Mameluckenherrschaft (1260-1517). Die großen Teppiche haben komplexe geometrische Muster. Hauptfarben sind Rot, Blau und Grün.
→ Lesen Sie mehr über ägyptische Teppiche!

Marby-Teppich, handgeknüpfter Nomadenteppich mittlerer Größe, aufgefunden in der Kirche von Marby in der schwed. Provinz Jämtland. Er entstand vermutlich in der Mitte des 15. Jahrhunderts in Anatolien od. im südl. Kaukasus. Er befindet sich heute im Historischen Museum zu Stockholm Das Muster besteht aus zwei achteckigen Medaillons mit stilisierten Vögeln; der Teppich ist ganz aus Wolle. Er war früher zweigeteilt, wurde aber später zusammengefügt. Der Marby-Teppich ähnelt dem berühmten Berlin-Teppich.

Marockanische Teppiche, d.h. handgeknüpfte Berberteppiche, bezeichnet nach dem Namen der Urbevölkerung des Landes. Siehe auch nordafrikanische Teppiche.
→ Lesen Sie mehr über nordafrikanische Teppiche!

Maschad- od. Mesched-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Maschad (nordöstl. Iran).
→ Lesen Sie mehr über Maschad-Teppiche!

Masched-Balutsch-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche der Belutschnomaden aus dem nordöstl. Iran. Siehe auch Belutsch-Teppiche.
→ Lesen Sie mehr über Belutsch-Teppiche!

Maschinell geknüpft Teppiche, ein Sammelbegriff für Teppiche, die maschinell gefertigt werden. Im Gegensatz zu handgeknüpften Teppichen, deren Fertigung bedeutend mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Maschinell gewebte Teppiche, andere Bezeichnung für Maschinell geknüpft Teppiche .

Maschinell hergestellte Teppiche, andere Bezeichnung für Maschinell geknüpft Teppiche .

Maslaghan-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Maschlagan (Hamadanbezirk/Iran). Häufig sechseckige Medaillons und andere geometrische Motive.

Maße; denken Sie daran, dass das Längenmaß eines Teppichs ohne die Fransen berechnet wird, wenn Sie den dem Teppich zugedachten Platz zu Hause ausmessen. Bei manchen Teppichen kann die Länge auch variieren, je nachdem, ob der Teppich bei der Reinigung etwas eingelaufen ist oder sonstige Unregelmäßigkeiten bei der Fertigung vorgekommen sind. Bei Nomadenteppichen kann auch die Breite vom eigentlichen Maß abweichen.

Mekri-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche. Hergestellt in Mekri (Türkei).

Melis-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Melas (jetzt Milas) in der südwestl. Türkei. Hier besteht die Teppichtradition seit dem 17. Jahrhundert. Am häufigsten sind kleine Teppiche. Üblich ist das Mihrabmuster. Die Teppiche sind ganz aus Wolle.

Meriban-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Meriban (Iran).

Mesched-Teppiche, anderer Name für Maschad.
Lesen Sie mehr über Maschad-Teppiche!

Meskin- od. Meschkin-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Meschkin am Kaukasus (nordwestl. Iran). Dies sind Galerieteppiche mit kaukasisch beeinflussten, geometrischen Mustern, oft in rötlichem Violett. Ältere Meschkinteppiche haben eine Wollkette, jüngere eine Baumwollkette.

Meyghan-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche kräftiger Qualität aus dem Irak-Ajemidi-Bezirk im Iran.

Mianeh-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Mianeh (nord-westl. Iran), nicht weit von Täbris.

Mihrab, Gebetsnische, deren Spitze beim Gebet nach Mekka ausgerichtet ist. Ein übliches Muster kleinerer Gebetsteppiche.
Lesen Sie mehr über Teppichdesign!

Mikrach-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus dem Kaukasus.

Mir-e butha- od. Boteh- (Mandel-) Muster , gehört mit dem Herati- (Rosetten-) Muster zu den häufigsten Mustern orientalischer Teppiche.
Lesen Sie mehr über Muster!

Mir-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus der Sarughgegend (Iran). Man erkennt sie am ganzflächigen Mandelmuster (Boteh). Dies sind größere Teppiche mit rot-orange od. blauem Grund.

Mirsapur, Stadt und Gebiet in Indien mit großer Teppichproduktion.
Lesen Sie mehr über indische Teppiche!

Mithi-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Mithi (Pakistan).

Mochtaschem, anderer Name für Mohtashem.

Mogul- od. Mughal-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Indien (16. bis 17. Jahrhundert). Die Großmogulen holten sich anfangs persische Knüpfer ins Land, die die Teppichproduktion entwickelten. Die ältesten Teppiche sind heute äußerst selten.

Mohair (arabisch: mukhayyar), Wollfaser der Angoraziege. Sie wird in Nordamerika, Südafrika, der Türkei und im westlichen Asien in großer Höhe gehalten. Ihre weiß-gelben Fasern sind länger, kräftiger und glänzender als die der normalen Schafwolle. Sie werden für edlere Teppiche, aber hauptsächlich für Kleidung verwendet.
Bild links: Eine hungrige Angoraziege.

Mohtashem od. Mochtaschem, Qualitätsbezeichnung für die Wolle von Keschan-Teppichen. Der Name stammt von einem berühmten Teppichknüpfer des 19. Jahrhunderts, der seine Wolle aus Manchester importierte.
Lesen Sie mehr über Keschan-Teppiche!

Monastir-od. Munastir-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche des 18. u. 19. Jahrhunderts aus der Stadt Monastir (Bitola) in Mazedonien. Hauptsächlich Gebetsteppiche in schönen Farben, gefertigt aus handgesponnenem Garn.

Morchekar-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus einer Gegend nördlich von Isfahan (Iran).

Mosul-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Mosul im Irak. Mosul war früher ein Umschlagplatz für kurdische Teppiche aus dem Iran.

Moud-od. Mud-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Moud (nordöstl. Iran). Zählt zu den Chorasan-Teppichen.
→ Lesen Sie mehr über Moud-Teppiche!

Mudjur-Teppiche, handgeknüpfte anatolische Teppiche. Hergestellt in der Umgebung der Stadt Kir-Sher (Türkei). Hier entstehen zahlreiche Gebetsteppiche mit Mihrabmuster.

Mughal-Teppiche, anderer Name für Mogul.

Mughan-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus dem Karabach-Bezirk (Aserbaidschan).

Munastir-Teppiche, anderer Name für Monastir.

Muskabad-Teppiche, anderer Name für Mahal- und Sarugh-Teppiche.

Nadelfilzteppich, maschinell hergestellte Auslegware, die an ihrem sehr kurzen, feinen Flor erkennbar ist.

Nahavand-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus der Hamadanprovinz. Ihr Muster ähnelt dem von Malayer-Teppichen.
→ Lesen Sie mehr über Nahavand-Teppiche!

Nain-Teppiche, schöne und oft exklusive Teppiche aus Nain (Iran).
→ Lesen Sie mehr über Nain-Teppiche!
→ Lesen Sie mehr über Exklusive Teppiche!

Najafabad, handgeknüpfter Teppich aus dem Iran. Erinnert an Isfahan - und Keschan-Teppiche; die Qualität ist sehr gut. Hohe Verschließfestigkeit; Medaillonmuster in den Farben Rot, Grün, Kaki und Blau.

Ningxia- od. Ninghsia-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus der gleichnamigen Stadt (Provinz Gansu im westl. China). Vorherrschender Farbton ist Gelb; das Muster ist traditionell chinesisch, häufig in Blau. Heutzutage wird maschinell gesponnenes Garn verwendet. Aus Ninghsia stammen auch sog. Säulenteppiche.

Niris- od. Neytriz-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Niris (südwestl. Iran). Hier kommen Teppiche mit dem Lebensbaum-Motiv vor; das Muster ist von Ghaschghainomaden angeregt. Die Stadt ist auch ein kleinerer Umschlagplatz für Nomadenteppiche aus dieser Gegend.

Nomadenteppiche, handgeknüpfte Teppiche von Nomaden aus dem Iran, der Türkei und aus Turkmenistan.
Lesen Sie mehr über Nomadenteppiche!
Bild links: Nomadenzelt im Iran.

Nordafrikanische Teppiche (aus Marokko, Tunesien und Ägypten.)
Lesen Sie mehr über nordafrikanische Teppiche!

Nuschki-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Nuschki (Stadt südlich von Quetta in Pakistan).

Ogurdschali-Teppiche; die handgeknüpften Teppiche erinnern an Chaudor-Teppiche aus Turkmenistan.

Orientalische Teppiche; handgeknüpfte Teppiche aus einem Gebiet, das vom Balkan bis nach China reicht. Länder mit bedeutender Teppichproduktion sind heute Iran, Pakistan, Afghanistan, Indien, Nepal und China. Ein handgeknüpfter orientalischer Teppich wird geknüpft, indem man in einem Webstuhl Kettenfäden aufspannt und die Wollfäden um diese Kettenfäden knüpft; die verschiedenen Farben des Wollgarns bilden das Teppichmuster. Zwischen jede Knotenreihe wird ein sog. Schussfaden eingefügt, um den Teppich stabil und haltbar zu machen. Wenn das Knüpfen beendet ist, wird der Teppich vom Webstuhl geschnitten, dann poliert, gereinigt, getrocknet und kontrolliert, bevor er für den Verkauf geliefert wird.

Ostturkestanische Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus der Provinz Xinjiang (südwestl. China).
Lesen Sie mehr über ostturkestanische Teppiche!

Ouschak-Teppiche, anderer Name für Usak.

Teilen & Gefällt mir:

Alleszumteppich wurde für ihren korrekten Inhalt zuerkannt: