Isfahan

Handgeknüpfter Isfahan-Teppich in einem geschmackvollen Badezimmer.

Im Zentraliran, östlich vom Sagrosgebirge und westlich der Wüste, liegt Isfahan, heute eine bedeutende Industriestadt mit 1,2 Millionen Einwohnern. Früher war Isfahan die vielleicht größte Sehenswürdigkeit des Landes. Die Stadt ist ein architektonisches Meisterwerk und eine der schönsten Städte des Islam. Der großartige Emamplatz mit seinen zwei Moscheen sowie Palast, Parks und alte Brücken vermitteln echte Orient-Atmosphäre.

Isfahan war während der Safawidenherrschaft (1502-1736) die Hauptstadt Persiens. Der tatkräftige Schah Abbas (1587-1629) förderte Architektur, Kunst und Kunstgewerbe. Unter seiner Regierung wurde der Emamplatz angelegt, der die Form einer gewaltigen Karawanserei erhielt. An südlichen Ende des Platzes erhebt sich die riesige Emam-Moschee; sie gilt als schönste Moschee des Landes. An der Längsseite des Platzes liegt die Lofullah-Moschee, gegenüber der Ali Qapo-Palast. Der gesamte Platz ist außerdem von Miniaturen-, Gold-, Konfekt- und Textilgeschäften sowie einigen Teehäusern gesäumt. Der große Basar erstreckt sich fünf Kilometer vom nördlichen Ende des Platzes bis zur Altstadt und zur Jame-Moschee aus dem 11. Jahrhundert. Angesichts dieser Bauten wird dem Besucher die Bedeutung des persischen Sprichworts klar: "Isfahan nesf-e jahan - Isfahan ist die halbe Welt".

Die Stadt und ihre Umgebung haben auch eine große Anzahl von Teppichateliers. Einige von ihnen wie Seirafian, Davari, Enteschar und Haghighi sind weltberühmt. Die Muster sind häufig von den Kacheln der Moscheen sowie den Gärten und Palästen der Stadt angeregt. Hinsichtlich Musterkomposition, Material und Ausführung sind Isfahanteppiche äußerst hochwertig. Sie sind dünn und häufig extrem dicht geknüpft (Schah Abbasi-Muster), aber auch Figurenmotive kommen vor.

In den großen Geschäftsstraßen reihen sich die Teppichläden aneinander an, und in den Touristenhotels locken Teppichausstellungen Käufer. Im großen Basar gibt es auch Teppiche aus den Dörfern der Umgebung (z.B. Jalameh und Bachtiar ). Isfahan-Teppiche können auch die Bezeichnung Esfahan haben.

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Beispiele von Isfahan-Teppichen:

Die beiden gefärbten Kettenfäden im weißen Bereich kennzeichnen die Qualität eines Isfahanteppichs.

Um die Qualität eines Isfahanteppichs zu prüfen, kann man sich die Unterseite des Teppichs (an den Fransen) ansehen. Hier sieht man eine Anzahl verschieden gefärbter Kettenfäden in gleichmäßigen Abständen (siehe Bild). Diese nennt man "Kheft"; sie sind eine Qualitätsmarkierung des handgeknüpften Isfahanteppichs.

Pro Meter variiert ihre Anzahl zwischen 7 und 16 - je höher die Zahl, desto feiner und dichter der Teppich.

Technische Angaben:
Flor: Wolle guter Qualität, häufig Korkwolle oder Seide
Schuss: Baumwollgarn oder Seide
Kette: Baumwollgarn oder Seide
Knoten: asymmetrisch
Knüpfdichte: 650.000 - 850.000 Knoten pro Quadratmeter

Brücke Si-o-Se Pol mit 33 Bögen (Isfahan).
Eingang der Emam-Moschee.
Blick vom Platz Nasqsh-e Jahan auf die Emam-Moschee.

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