Kerman

Handgeknüpfter Kerman-Teppich aus der Stadt Kerman im südöstlichen Iran.

Die Stadt Kerman liegt in der Nähe einer Oase in der Wüste Dascht-e-Lut. Sie hat ca. 350.000 Einwohner. Nach Teheran sind es mehr als 1.000 km. Die Stadt stammt aus dem 4. Jahrhundert. Sie war ein wichtiger Handelsplatz für die Karawanen von und nach Indien. In den vergangenen Jahrhunderten hatte sie viele Herrscher: Araber, Seldschuken und Mongolen.

Kerman war bis zum Erdbeben im Jahre 2003 ein Ausgangspunkt für Besucher der alten Festungsstadt Bam, die 200 km weiter südlich liegt. Bam wurde im Erdbeben zerstört, wobei Zehntausende von Menschen umkamen.

Kerman ist eine angenehme Stadt mit großem Basar sowie zahlreichen Teehäusern und Moscheen. Hier hat das Teppichknüpfen eine langjährige Tradition. Die Teppiche sind leicht zu erkennen. Die Grundfarbe ist häufig rot, das Muster wird von einem zentralen Medaillon beherrscht, umrahmt von einer breiten Bordüre mit Blumenmotiven. Die vor dem Ersten Weltkrieg geknüpften Teppiche haben normalerweise Baum-, Tier- und Figurenmotive. Material und Ausführung sind normalerweise von guter Qualität.

Kerman-Teppiche gehörten zu den besten persischen Teppichen; heute allerdings ist die Produktion bisweilen von geringerer Qualität. Moderne Teppiche mit der Bezeichnung Kerman-Lawar haben häufig ein Blumen-Reihenmuster in klaren Farben. Kerman kann auch Kirman geschrieben werden.

Beispiele von Kerman-Teppichen:

Technische Angaben:
Flor: Wolle guter Qualität
Schuss: Baumwolle, zwei od. drei Schussfäden zwischen den Knotenreihen
Kette: Baumwollgarn
Knoten: asymmetrisch
Knüpfdichte: 160.000 - 380.000 Knoten pro Quadratmeter

Die alte Festungsstadt Bam wurde 2003 durch ein Erdbeben zerstört.
Ein Beispiel schöner Architektur.
Arg-e-Rayen bei Kerman.

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