Teppichlexikon: S-U

Saff-Seidenteppiche; Saff-Teppiche aus Seide. Sie kommen vor allem aus den Bezirken Kayseri und Brussa in der Türkei.

Saff-Teppiche, Bezeichnung für handgeknüpfte Gebetsteppiche für die gesamte Familie. Das Muster besteht auch mehreren Mihrab-Mustern hintereinander, die für die einzelnen Familienmitglieder vorgesehen sind. Solche Teppiche kommen im ganzen Nahen Osten vor. Auch Kelims haben dieses spezielle Muster.

Sahend-Teppiche, Bezeichnung neu produzierter Täbristeppiche höherer Qualität

Salor-Teppiche, seltene handgeknüpfte Teppiche hoher Qualität, geknüpft von Saloren, einem turkmenischen Stamm. Die Teppiche stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Typisch ist der achtzackige Stern in der Mitte mit Doppelhaken (Salor-Göl).

Samarkand-Teppiche, recht seltene Teppiche aus der Stadt Samarkand (zwischen Taschkent in Usbekistan und Herat im nordwestl. Afghanistan). Samarkand ist die zweitgrößte Stadt Usbekistans und ein Handelszentrum für ostturkmenische Teppiche.

Saraband-Teppiche, anderer Name für Serabend.

Sarab- od. Serab-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Sarab (nordwestl. Iran). Von hier stammen vor allem Galerieteppiche hoher Qualität mit geometrischen Mustern in Blau und Rot auf kamelfarbenem Grund.

Sarderud-Teppiche, handgeknüpfte Wollteppiche mit kurzem Flor aus dem Hamadanbezirk (Iran).

Sarogh-, Saruk-, Sarouk-, Saroqteppiche , handgeknüpfte Teppiche aus dem Dorf Sarugh (nördl. von Arak im Iran). Hier entstehen verschleißfeste Teppiche aus Wolle mit Medaillon-Muster, umgeben von Blumenmotiven, oder mit Mandel-Reihenmotiv (Boteh). Teppiche geringerer Qualität können die Bezeichnung Mahal oder Muschkabad haben.

Saroq-Teppiche, anderer Name für Sarugh.

Sarouk-Teppiche, anderer Name für Sarugh.

Saruk-Teppiche, anderer Name für Sarugh.

Saveh-Teppiche, farbenfrohe handgeknüpfte und robuste Teppiche von Nomaden aus Saveh (nahe Hamadan im nordwestl. Iran). Die Teppiche haben geometrische Muster, vorherrschende Farben sind Dunkelrot und Blau.

Savonnerie-Muster, ein Muster auf Sanonnerieteppichen aus der Zeit des Rokoko. Diese Teppiche wurden ab 1628 von Pierre Dupont in Pariser Ateliers hergestellt.

Schah Abbasi-Muster, übliches Muster auf orientalischen Teppichen (Blumenornamente nach dem Vorbild der heraldischen Lilie).

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Schahsewan-Teppiche, handgewebte Teppiche türkischsprachiger Nomaden im Iran (Schahsewan = Freunde des Königs). Diese Nomaden bevölkern Moghan, Haschtrud, Mianeh, Khamseh, Bidjar, Qazvin, Saveh und Varamin im nordwestl. Iran. Sie stellen auch Gebrauchsgegenstände wie z.B. Satteltaschen her.

Schirasi, anderer Name für Langettierung, d.h. die ein- oder mehrfarbigen Stickereien an den Rändern der Längsseiten der Teppiche.

Schiras-Teppiche, handgeknüpfte Wollteppiche aus Schiras im südwestl. Iran.

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Schirwan- od. Shirvan-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus dem Schirwangebiet im östl. Kaukasus. Ältere Teppiche waren dicht geknüpft, ganz aus Wolle und mit Pflanzenfarben gefärbt. Die geometrischen Muster hatten Stern-, Kreuz- und Mandelmotive (Boteh). Auch kam hier die typische Schirwanborte vor, meist an kleineren Teppichen. Neue Teppiche sind zwar robust, künstlerisch aber wenig interessant.

Schirwanborte, auch kufische Borte genannt. Grund ist die Ähnlichkeit mit der kufischen Schriftsprache. Diese Borte kommt auch in Kuba-Teppichen vor. Man erkennt sie aus den Vierecken, die aus doppelten Haken gebildet werden.

Schmucküberwurf, geknüpfter schwedischer Bettüberwurf. Die Decke wurde mit einer besonderen Flortechnik hergestellt und galt als Zierdecke. Der Unterschied zu einem normalen schwed. Knüpfteppich liegt darin, dass die Zierdecke gemustert war. Siehe auch schwed. Rya-Teppich.

Schuscha-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Karabach (Aserbaidschan).

Schuss ist die Bezeichnung des Fadens, der beim handgeknüpften Teppich zwischen jede Knotenreihe gefügt wird. Der Schussfaden ist meist aus Baumwolle od. Wolle, aber auch anderes Material kommt vor. Der Name Einschlag od. Einschuss wurde im Schwedischen früher auch "väft" genannt, was dem engl. Wort "weft" (= Schuss) nachgebildet ist.

Sedjadeh, Größenbezeichnung orientalischer Teppiche (ca. 130x180 cm).

Sehna-Teppiche, anderer Name für Senneh.

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Seide; Naturseide erhält man aus den Kokons der Seidenraupe, die diese bei der Verpuppung spinnt.

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Seirafian-Isfahan, handgeknüpfte Teppiche aus Isfahan (südwestl. Iran). Der Teppichknüpfer Haj Agha Reza Seirafian begann 1939 mit seinem Handwerk. Er beschäftigte nur die besten Musterzeichner und Weber und nahm nur die besten Materialien. Bald waren seine Teppiche berühmt wegen ihrer hohen Qualität. Sie zählen heute wegen ihrer hohen Knüpfdichte und der erlesenen Handwerkskunst zu den kostbarsten persischen Teppichen. Sein Lebenswerk wird heute von seinen zahlreichen Söhnen weitergeführt.

Semiantik (= Halbantik), Bezeichnung für 50 bis 100 Jahre alte orientalische Teppiche.

Semnan-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Semnan (östlich von Teheran).

Senna-Teppiche, anderer Name für Senneh.

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Senneh-, Sehna -, Senna-Teppiche , handgeknüpfte Teppiche aus der kurdischen Stadt Sanandaj (früher Senneh) im westl. Iran.

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Sennehknoten, anderer Name für persischer od. asymmetrischer Knoten (Farsibaff).

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Serabend-Teppiche, grob geknüpfte Teppiche aus einer Gegend südlich von Arak im Iran. Die Teppiche haben oft ein ganzflächiges Muster mit kleinen Mandeln (Boteh) auf hellrotem Grund.

Serapi-Muster, übliches Muster auf Serapi-Teppichen mit Zypressen auf terrakotta-rotem Grund und mit sechseckigem Medaillon. Lesen Sie mehr über Muster!

Serapi-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus dem Heris-Gebiet im nördl. Iran. Der Name Serapi wird vor allem in Amerika verwendet; die Qualität gleicht der von Heris-Teppichen.

Shahjahanpur, wichtige Teppichstadt in Nordindien.

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Sherkat Farsh (Teppichgesellschaft auf persisch) ist eine vor ca. 70 Jahren im Iran gegründete Stiftung. Ziel der Stiftung ist die Erhaltung der persischen Teppichkultur und der Teppichqualität. Die Stiftung organisiert heute die Qualitätsproduktion von Teppichen in 500 Dörfern und 100 Städten des Iran. Sherkat Farsh-Teppiche sind dicht geknüpft, verwenden Pflanzenfarben und Wolle hoher Qualität sowie reizvolle Muster und Farbkombinationen.

Siebenbürgen-Teppiche, Name transsylwanischer Teppiche aus Rumänien. Das Muster ähnelt dem von Bergama-teppichen.

Silé-Teppiche; die Bedeutung dieses Namens hängt davon ab, wo er verwendet wird. In Europa meint man damit Teppiche mit kurzem Flor, S-förmigem Drachenmotiv und Sumakh-Struktur. Im Osten (Russland und Kaukasus) meint man damit Teppiche mit kurzem Flor, Vogelmotiven und Sumakh-Struktur. Die Teppiche kommen vor allem aus dem südlichen Kaukasus; vorherrschende Farbe ist Rot.

Sinkiang-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Ostturkestan (Xinjiang) im westlichen China.

Sirjan-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Sirjan im südöstlichen Iran. Nomadenstämme wie Ghaschghai und Afscharen lassen sich von Sirjan-Teppichen anregen. Die Teppiche dieser Stämme werden auch zum großen Teil in dieser Stadt verkauft. Sie haben ein geometrisches Medaillon mit Blumenmotiven an den Ecken. Andere Teppiche dieser Nomaden heißen Sofreh, eine Art kurdischer, gewebter Kelim in kleinem Format, der als Decke verwendet wird.

Sisal-Teppiche, ungefärbte, einfach gewebte Teppiche aus Fasern, die aus den Blättern der Sisalagave gewonnen werden

Siwas-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Siwas und Umgebung (nördl. Anatolien). Ältere Siwas-Teppiche sind ganz aus Wolle, neuere haben eine Baumwollkette. Sie verwenden häufig persische Muster (u.a. Mihrab) und blaue Farben. Man fertigt auch Kelims mit aprikosengelber od. lachsrosa Borte.

Smyrna-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Smyrna (siehe Izmir-Teppiche ).

Songhur-Teppiche, handgeknüpfte und robuste Teppiche aus dem Kurdengebiet des Iran, ähneln Bidjar-Teppichen

Soumak-Teppiche, anderer Name für Sumakh.

Soutschbolag-Teppiche, robuste Teppiche aus dem Kurdengebiet im Iran.

Sparta-Teppiche, anderer Name für Isparta.

Srinagar, Provinzhauptstadt im indischen Kaschmir, Zentrum der Teppichproduktion der Region.

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Staden, anderer Name für die Längsseiten des Teppichs.

Stadtteppiche, anderer Name für handgeknüpfte Manufaktur- od. Atelierteppiche.

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Stern-Usak-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Usak (westl. Türkei). Diese Teppiche entstanden im 16. bis ins 19. Jahrhundert. Man erkennt sie am speziellen Reihenmuster mit gelben Sternen auf rotem Grund.

Sultan-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus der Türkei, ähneln den Yürük-Teppichen.

Sumakh- od. Sumak-Teppiche, orientalische gewebte Teppiche, die in einer speziellen Technik

(= Sumakh) gewebt sind. Die farbenfrohen Teppiche vor allem aus dem Kaukasus, aber auch aus der Türkei sowie aus dem Iran sind beliebt.

Sumakh- od. Soumak-Technik, bei der das Garn über vier Kettenfäden geführt und unter zwei Kettenfäden zurückgeführt wird. Diese Technik kann aber je nach Herstellungsort variieren.

Symmetrischer Knoten, auch türkischer Knoten (Turkbaff )genannt.

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Tafresch-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche Tafresch (nordwestl. Iran). Sie haben ein Medaillon mit roten Feldern und kurzen Flor.

Taibaff, handgeknüpfte Teppiche hoher Qualität aus dem Chorasanbezirk im Iran.

Talim, Bezeichnung einer Mustervorlage für einen handgeknüpften Teppich. Meist ein auf Millimeterpapier gezeichnetes Muster. Jede Quadrat mit eigener Farbe entspricht einem Knoten.

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Talisch-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche im Galerieformat aus dem südöstl. Kaukasus.

Tatami, traditionelle japanische Matte für den Fußboden des Hauses. Dies ist eine dichte Bastmatte, die bedeckt ist von einer weichen Webmatte aus Schilf, deren Ränder mit Stoffborten versehen sind. In Japan wird die Raumfläche eines Zimmers mit der Anzahl von Tatami-Matten angegeben, die im Zimmer Platz haben. Die Maße der Matte sind 180x90 cm, die Dicke beträgt ca. 6 cm. Es kommen auch Halb-Tatami vor (90x90 cm).

Teheran-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus der iranischen Hauptstadt. Da hier jedoch keine Teppichproduktion mehr stattfindet, sind die meisten Teheranteppiche ca. 50 Jahre alt. Sie sind asymmetrisch geknüpft, die Farbe ist Dunkelrot mit blauen und weißen Elementen. Muster: Medaillon-, Blumen-, Felder- und Nischenmotive. Es kommen auch figurative Muster vor.

Tekke-Teppiche, handgeknüpfte Wollteppiche turkmenischer Tekke-Stämme. Das Muster ist ein typischen Tekke-Gül-Muster, vorherrschende Farbe ist Rot.

Teppichboden oder Auslegeware war in den 70er Jahren in Schweden sehr beliebt. Handgeknüpfte Auslegeware kommt allerdings nur sehr vereinzelt vor.

Teppichknoten; bei handgeknüpften Teppichen kommen hauptsächlich zwei Knoten vor: entweder der persische Knoten (asymmetrischer od. Senneh-Knoten) oder der türkische Knoten (symmetrischer od. Ghiordes-Knoten).

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Tianjin- od. Tientsin-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Tianjin (Nordchina). Die Teppichfertigung begann hier 1910. Heute ist die Stadt ein Zentrum der kommerziellen Teppichproduktion.

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Tibetanische Teppiche; hergestellt in Tibet, aber auch von tibetischen Flüchtlingen in Nepal.

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Tibetanischer Knoten; wird mittels Stäbchen geknüpft.

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Tientsin-Teppiche, anderer Name für Tianjin

Tjaudor- od. Chaudor-Teppiche , handgeknüpfte Teppiche eines turkmenischen Stammes aus dem Khiva-Gebiet in Turkestan. Diese Wollteppiche sind oft in einem bräunlich-violetten Farbton gefärbt. Man erkennt sie an ihrem besonderen Muster, das aus auf den Kopf gestellten Rauten besteht (Ertmen-Göl).

Tji-tji- od. Chi-chi-Teppiche, handgeknüpfte Wollteppiche der Tschetschenen im Kaukasus. Das Muster besteht oft aus Sternen (Göl) in der Mitte und einer breiten Borte mit schrägen Streifen.

Tjuval, Chuval od. Tschoval , Name eines großen türkischen od. turkmenischen Teppichbeutels. Der Teppich ist nämlich an einer Längsseite offen und dient dem Verstauen von Kleidern. Die Rückseite ist gewebt, während die Vorderseite gemustert ist.

Trampolin, runde Gummimatte, die an einem Stativ aus Metall befestigt ist. Populäres Kinderspielzeug zum Hüpfen. Auch im Zirkus verwendet.

Transsilvanische Teppiche, Bezeichnung handgeknüpfter Teppiche aus Rumänien. Die Teppiche wurden in protestantischen Kirchen Rumäniens und Ungarns gefunden und stammen vermutlich aus dem 16. u. 18. Jahrhundert. Sie wurden als Gaben an die Kirchen zu bestimmten Anlässen (Hochzeiten, Begrabungen usw.) importiert. Sie sind meist Gebetsteppiche. Sie werden auch Siebenbürgen-Teppiche genannt.

Tschoval, anderer Name für Tjuval .

Tuiserkan, dicht geknüpfter Teppich aus Tuiserkan im Hamadanbezirk (Iran). Dies sind Teppiche mit geometrischen Medaillons, häufig auf blauem Grund.

Tunesische Teppiche; Teppiche aus Tunesien. Siehe nordafrikanische Teppiche.

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Turkbaff, Name für den türkischen (symmetrischen) Knoten. Es ist aber auch der Name eines Teppichs aus der Gegend um Maschad (Iran).

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Türkischer Knoten, Ghiordes-Knoten od. symmetrischer (Turkbaff-) Knoten, neben dem persischen Knoten der häufigste Knoten orientalischer Teppiche.

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Türkische Teppiche, anderer Name für anatolische Teppiche.

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Turkmenische Teppiche, handgeknüpfte Teppiche verschiedener turkmenischer Stämme. → Lesen Sie mehr über turkmenische Teppiche!

Tuteshk,Tutesk, ein feinerer handgeknüpfter Nain Teppich.

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Täbris-Teppiche, anderer Name für Tabriz-Teppiche.

→ Lesen Sie mehr über Täbris-Teppiche!

Upplandsrya, ein geflorter Schmuck-Rya. Er kommt aus der schwed. Landschaft Uppland.

Usak-, Uschak- od. Ouschak-Teppiche, handgeknüpfte Wollteppiche aus Usak (westl. Türkei). Vorherrschende Farbe ist Rot. Hier werden seit dem 16. Jahrhundert Teppiche geknüpft. Aus dieser Gegen stammen viele reizende Teppichtypen, z.B. Vogel-Usak-, Stern-Usak-, Krabben-Usak-, Holbein- und Lotto-Teppiche . Die modernen Teppiche sind von geringerer Qualität.

Uschak-Teppiche, anderer Name für Usak.

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