Teppichlexikon: G-I

Gabbeh-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche der Ghaschghai-Nomaden aus der Provinz Fars im südlichen Iran.
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Galerie-Teppich; lange, schmale Teppiche für Flur und Korridor. Die Länge eines Galerieteppichs beträgt mindestens die dreifache Breite. Die Längen reichen von ca. 2,5 m bis zu 20 Metern, die Breite liegt zwischen 0,5 bis 1,5 m. Der persische Name ist "Kenareh". Lesen Sie mehr über Galerie-Teppiche!

Gartenmuster (Kheschti), auch Mosaik- oder Feldmuster genannt. Dies ist ein übliches Muster u.a. von Bachtiar-Teppichen. Es bezeichnet den persischen Garten mit stilisierten Bäumen und Blumen in quadratischen oder ovalen Feldern. Es tauchte zuerst im Persien des 16. Jahrhunderts auf.
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Gaschgüli, anderer Name für Kaschkooli.

Gebetsteppich, wird von Mohammedanern beim Gebet verwendet. Die Teppiche sind mit sog. Gebetsnischen (Mihrab-Muster) geschmückt; die Gebetsnische zeigt in Richtung Mekka. Diese kleinen Teppiche (höchstens in Saronim-Größe = 150 x 100 cm) schaffen sozusagen einen Freiraum zur Andacht und zum Gebet. Sie können mühelos zusammengerollt und transportiert werden. Neben handgeknüpften Gebetsteppichen kommen auch maschinell hergestellte vor; diese sind jedoch von geringerer Qualität.

Gendje-Teppiche, anderer Name für Gjandzja.

Georawan-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus dem Dorf Georawan bei Heris (Iran).

Gerati-Muster, auch Herati genannt; stark stilisiertes Rauten- und Rosettenmotiv. Wird u.a. bei Beschir-Teppichen verwendet.
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Gerus-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus dem Gerus-Bezirk (Iran).

Gharaghan-Teppiche, robuste handgeknüpfte Medaillon-Teppiche in dunklen Farben aus dem Hamadanbezirk (Iran).

Ghaschghai-Teppiche; auch Gaschghai geschrieben.
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Ghaschghai-Teppiche, auch Qaschqai, Gaschgai, Gaschghai od. Kaschgai genannt. Handgeknüpfte Nomadenteppiche aus der Provinz Fars (Iran).
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Ghiasabad, Stadt in der Nähe von Ghom (Iran). Hier entstehen Teppiche aus glänzender Mohair-Wolle (Angorawolle wie auch bei Farahan-Teppichen).

Ghiordes-Knoten, auch türkischer Knoten nach der Stadt Ghiordes (Gördes) in der Türkei.
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Ghiordes-Teppiche, Teppiche aus der Stadt Ghiordes (Türkei). Die meisten Teppiche sind mittleren Formats (Dosar) und haben eine Gebetsnische. Die vor 1880 geknüpften Teppiche sind von hoher Qualität. Imitationen werden u.a. in Kayseri und Hereke hergestellt und so behandelt, dass sie "alt" aussehen.

Ghom-Teppiche; auch Qom, Ghome, Gom od. Khum genannt, Exklusive handgeknüpfte Teppiche aus der Stadt Ghom im Iran.
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Gjandscha-Teppiche, auch Gendje od. Ganja genannt, handgeknüpfte Teppiche aus Gjandscha im Kaukasus. Die geometrischen Muster bestehen aus diagonalen Linien mit Mandelmotiv (Boteh); sie ähneln denen von Kasak- und Karabach-Teppichen.

Goldafghan-Teppiche, Bezeichnung von gebleichten, ursprünglich roten afghanischen Teppichen. Nach dem Bleichen erhalten die Teppiche einen goldbronzenen Farbton. In bestimmten Fällen ist aber bereits das Wollgarn vor dem Knüpfen goldgefärbt.

Golpayegan, handgeknüpfte Teppiche aus der Sarugh-Gegend im Iran. Sie werden in verschiedenen Mustern mit einem Medaillon in der Mitte und deutlich abgesetzten Kanten gefertigt. Die verschleißfesten Teppiche haben Muster, die von der britischen Kolonialherrschaft des 19. Jahrhunderts beeinflusst sind.

Goltugh-Teppiche, auch Goltuk, Koltuk oder Qoltug genannt; handgeknüpfte Teppiche aus der Stadt Sanjan im nordwestlichen Iran. Dies sind Kurdenteppiche, die in der Mitte ein großes Sechseck sowie stilisierte Blumen in den Farben Rot, Braun und Beige haben. Diese robusten Teppiche hoher Qualität werden mit doppelten Schussfäden geknüpft.

Gujar-Khan-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus der Gegend östlich von Rawalpindi in Pakistan.

Gül, Bezeichnung von bestimmten Blumenmotiven auf orientalischen Teppichen. Das Motiv wird häufig über den gesamten Teppich wiederholt. Das persische Wort gol bedeutet "Rose" oder "Blume"; diese kommen in verschiedenen Gül-Motiven vor.
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Gwalior-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus der Stadt Gwalior in Indien.

Göl, Bezeichnung eines achteckigen Musters auf orientalischen Teppiche. Dieses Muster wiederholt sich über den gesamten Teppich und ist in Pakistan üblich.
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Habibian, bekannter Teppichknüpfer aus dem Iran. Fathollah Habibian lebte von 1903 bis 1995 in Nain (Iran). Zusammen mit seinem Bruder begann er 1920 mit der Teppichknüpferei; er wird auch der Vater der Nain-Teppiche genannt. Echte Habibian-Teppiche sind so selten, dass Teppiche geringerer Qualität mit seinem Namen gefälscht werden. Die von ihm geknüpften Teppiche haben eine Qualität von 6La oder 4La, jedoch nie die geringere 9La-Qualität.
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Hali, führende Zeitschrift der Welt für orientalische Teppiche und Textilien. Der Name der Zeitschrift bedeutet Teppich auf türkisch. Sie wurde 1978 in London gegründet.
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Hamadan-Teppiche, handgeknüpfte und robuste Teppiche aus Hamadan (Iran) und Umgebung.
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Hamedan, anderer Name für Hamadan.

Hanf (Cannabis sativa) ist eine Pflanze, die ursprünglich in Zentralasien zu Hause ist. Sie wird vermutlich seit mehr als 4500 Jahren angebaut. Die einjährige Pflanze wird für drei Bereiche verwendet: Textilfasern, Hanföl und medizinische bzw. narkotische Stimulantia. Die Hanffaser ist eine kräftige, widerstandsfähige und wasserfeste Faser. Daher wird sie auch in Teppichen und Matten, aber auch für Schnüre, Netze und Seile verwendet.

Hatchlu-Muster, ein kreuzähnliches Muster auf turkmenischen Zeltvorhängen (sog. Engsi od. Enessi od. Ensi ). Die Muster enthalten vier Felder, die zusammen ein Kreuz bilden (ohne religiöse Bedeutung). Das Kreuz wird "Hatchlu" genannt.

Herat-Belutsch-Teppiche (siehe auch Belutsch-Teppiche ), handgeknüpfte Nomadenteppiche aus dem Grenzgebiet zwischen Iran und Afghanistan.
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Herati-Muster, häufig vorkommendes Muster von handgeknüpften Teppichen, benannt nach der Stadt Herat im nordwestlichen Afghanistan. Es wird auch Fischmuster genannt.
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Hereke, seit Mitte des 19. Jahrhunderts Herstellungsort in der westlichen Türkei für handgeknüpfte Seidenteppiche. Vorbild waren die persischen Ghiordes-Teppiche.

Hereke-Seidenteppiche, handgeknüpfte Teppiche aus der Stadt Hereke am Marmara-Meer (Türkei).

Heris, handgeknüpfte Teppiche aus der Stadt Heris (Iran).
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Holbein-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus der Gegend von Bergama (Türkei). Diese älteren Teppiche sind nach dem Maler Holbein (1465-1524) benannt.

Hosseinabad- od. Huseinabad-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus dem Dorf Hosseinabad im nordwestl. Iran. Dies sind dicke, robuste und versschleißfeste Teppiche, geknüpft mit türkischem Knoten. Sie haben oft das typische Heratimuster und sind von älteren Farahan-Teppichen beeinflusst.

Hyderabad-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Hyderabad im Süden Pakistans.

Ilan-Muster, ein stilisiertes Wolkenbandmuster, das von kleineren, den ganzen Teppich bedeckenden Mustern umgeben ist.

Indische Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Indien.
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Indschelas-Teppiche, auch Enjelos genannt.

Indschilas-Teppiche, auch Enjelos genannt.

Iranische Teppiche, ein anderes Wort für persische Teppiche.
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Isfahan- od. Esfahan-Teppiche, Exklusive handgeknüpfte Teppiche aus Isfahan (Zentraliran).
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Bild (links) von Isfahan.

Ismir- od. Smyrna -Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Ismir (früher Smyrna) an der türkischen Ostküste. Ältere Teppiche hatten großformatige Blumenmotive und waren in Europa dank ihres geringen Preises sehr beliebt. In der Stadt selbst werden keine Teppiche mehr geknüpft. Allerdings ist Ismir ein Handelsplatz für Teppiche aus der Umgebung.

Isparta- od. Sparta-Teppiche, handgeknüpfte Teppiche aus Isparta (südwestl. Türkei). Diese Teppiche sind uninteressant und minderwertig. Die Muster sind Imitationen anderer türkischer, persischer und kaukasischer Teppiche.

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