Anilinfarben

Anilinfarben gibt es in unzähligen Varianten.

Anilinfarben kamen gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf, um den Färbungsprozess zu beschleunigen. Die synthetisch hergestellten Farben hatten allerdings eine eher abschreckende Wirkung: sie waren grell und verblichen schnell.

Bald begannen auch die staatlichen Behörden zu reagieren. 1903 verbot Schah Nasser-e-Din die Anwendung dieser Farben in Persien. Sie durften nicht importiert werden. Färbereien, die Anilinfarben verwendeten, wurden zerstört. Gegen das Verbot verstoßenden Teppichknüpfern wurde sogar der Arm abgehackt.

Die Anwendung von Anilinfarben ist mit zahlreichen Nachteilen verbunden. Anilinfarben sind nämlich keine licht- und waschechten Farben. Auch machen sie die Wolle spröde und trocknen sie aus - das Wollfett verschwindet. Dadurch wird die Wollfaser unelastisch - sie bricht bei Belastung.

Mit einer einfachen Maßnahme können Sie kontrollieren, ob ein Teppich mit Anilinfarben gefärbt wurde: greifen Sie in den Flor und biegen ihn. Falls der gesamt Florfaden von unten bis oben die gleiche Farbe hat, ist er höchstwahrscheinlich mit natürlichem Farbstoff gefärbt. Falls zwischen Spitze und Ende des Flors ein großer Farbunterschied besteht, wobei der Faden oben viel heller ist als unten, dann besteht ein Verdacht auf Anilinfarbe, da diese nicht lichtecht ist und an der Oberfläche ausbleicht.

Anilinfarben werden jedoch nicht in der heutigen Teppichfertigung verwendet, und die noch auf dem Markt vorhandenen Teppiche sind bereits so verblichen, dass sie leicht zu erkennen sind.

Anilin (C6H5NH2), auch Phenylamin genannt, ist in reinem Zustand eine farblose Flüssigkeit, die aus Nitrobensen gewonnen wird. Der Anilinfarbstoff wiederum ist eine Teerfarbe, die aus organischen synthetischen Stoffen besteht. Diese werden aus Anilin, Toluidin oder Anilinölen gewonnen, die wiederum dem Steinkohleteer entnommen sind.

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